Workshop: Qualität von Lebensmitteln anders beurteilen: Bildschaffende Methoden / Fähigkeit von Struktur- und Formbildung

Qualität von Lebensmitteln anders beurteilen

2-tägiger Workshop mit Praxis von Samstag 12. bis Sonntag 13. Oktober 2019

Programm: Bildschaffende Methoden / Fähigkeit von Struktur und Formbildung

Samstag, 12.10.2019, 14.00 - 19.00 Uhr

  • Lebensmittelqualität:
    Was bedeutet das in heutiger Zeit? Eine kurze Definition.
  • Prinzip der Steigbildmethode nach Wala
  • Praktischer Teil:Bei im Vorfeld vorbereitetem Saft – der schon die erste Steigphase beendet hat – wird Silbernitrat pipettiert und die Steigphase beobachtet.

Kaffeetrinken + Pause

  • Prinzip der Kupferchloridkristallisation:
    Wo kommt die Methode her, wie werden Kristallbilder hergestellt, was ist dabei zu beachten?
  • Validierung/Standardisierung der Kupferchloridkristallisation:
    Der Weg zur wissenschaftlichen Anerkennung.
  • Grundlagen der visuellen Auswertung von Kristallbildern:
    Wie lesen wir die Bilder, welche Kriterien gibt es und wie sind diese definiert?
  • Praktischer Teil:
    Eisensulfat wird bei den Steigbildern pipettiert und die Steigphase beobachtet.


Sonntag, 13.10.2019,   9.00 - 14.00 Uhr

  • Wie kommen wir von den einzelnen Kriterien (Phänomenen) zu einer Gestalterkennung?
  • Wie kommuniziere ich die erkenn- und wiederholbaren Bildunterschiede als unterschiedliche Lebensmittelqualitäten mit der Außenwelt?
  • Darstellung der Kriterien für Unreife/Reife und Frische/Alterung

Imbiss + Pause

  • Auswertung der hergestellten Steigbilder:
    Können Unterschiede festgestellt werden? Wenn ja welche? Und was bedeutet das für das Produkt?
  • Kritische Diskussion:
    Können die Bildschaffenden Methoden die hochwertigeren Qualitäten biologisch-dynamischer Produkte für die Anbauer und Konsumenten sichtbar und erlebbar machen?

Teilnahmebetrag 30,00 € - maximale Teilnehmerzahl 12 Personen

 

Zum Hintergrund

Die Kupferchloridkristallisation hat sich nach fast 20 Jahren intensiven Arbeitens und Weiterentwickelns als eine zukunftsträchtige Ergänzung herkömmlicher Analysemethoden zur Feststellung von Lebensmittelqualität erwiesen. Bei den „Bildschaffenden Methoden“ Kupferchloridkristallisation und Steigbild wird die Qualität von Nahrungsmitteln nicht durch das Aufsummieren einzelner Inhaltstoffe bewertet, sondern durch deren wesenseigene Fähigkeit, Strukturen in unterschiedlicher, wiederholbarer Art und Weise auszubilden. Dadurch können wertvolle qualitative Rückschlüsse auf Sorteneigenschaften, unterschiedliche Anbauverfahren, den Zuchtfortschritt einzelner Zuchtlinien, die Wirkung von biologisch-dynamischen Präparaten, Standortabhängigkeiten einzelner Sorten oder auch den Einfluss unterschiedlicher Verarbeitungsintensitäten gezogen werden.

Untersuchungen der letzten Jahre deuten auf eine hohe Qualität biologisch-dynamisch gezüchteter Sorten im Vergleich zu Hybriden hin und lassen deren Potential erkennen. Solange jedoch in Anbau und Handel auf Erntemenge und Einheitlichkeit fokussiert wird, werden unter anderem Hybridsorten weiterhin ihre Dominanz im ökologischen Erwerbsanbau behalten. Daher gilt es, Anbauer, Züchter oder Verbraucher über vorhandene Qualitätsunterschiede aufzuklären. Durch Kenntnis der Arbeitsweise mit den „Bildschaffenden Methoden“ kann Bewusstsein und damit Entscheidungskompetenz bezüglich der ganzheitlichen Qualität von Nahrungsmitteln geschaffen werden.

 

Die Referentin

Gaby Mergardt ist seit 1981 an der Universität Kassel als Chemisch Technische Assistentin beschäftigt und absolvierte das Studium in Ökologischen Agrarwissenschaften in Witzenhausen.

Sie beschäftigt sich mit der Standardisierung der Kupferchlorid-Kristallisation und deren visueller Auswertung. Außerdem unterstützt sie die Grundausbildung und Panelschulung im Sensoriklabor.

Seit 2012 ist sie als freie Mitarbeiterin für Kultursaat e.V. tätig und hat in dieser Funktion bereits über 60 verschiedene Versuchsfragen mit den Bildschaffenden Methode untersucht und ausgewertet.  Da bei den Untersuchungen häufig eine gängige Hybride als Vergleichssorte neben den samenfesten Varianten angebaut wurde, konnten langjährige Beobachtungen und Erfahrungen gesammelt werden.

Ort: Räume der CityBienen.de - Imkerei (1.Etage)

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